40 Jahre in der SPD - Helga Brust

Veröffentlicht am 25.05.2015 in Ortsverein

 Interview mit der Jubilarin

Was bewog dich damals im Alter von 33 Jahren in die SPD einzutreten?

Ich wollte mich bewußt in der Ortspolitik engagieren. Die Visionen von Willy Brandt unterstützen und auf kommunaler Ebene umsetzen. Überhaupt die Persönlichkeit von Willy Brandt beeindruckte mich derart, dass es als Partei nur die SPD sein konnte. In der CDU dominierten Ortspolitik wollte ich mithelfen ein Gegengewicht zu bilden und sozial etwas zu bewirken.

Auch das Engagement von Bernhard Bauer, ein SPD-Urgestein, motivierte mich zum Eintritt in die SPD.

Wie war die Zeit für dich damals, der Start in die politische Arbeit?

Insbesondere fällt mir hierzu der erste Wahlkampf ein. Die Verteilung von Flyern am Bahnhof in Rülzheim. Viele Leute waren freundlich und empfänglich für unser werben. Aber es gab auch einige, wohl vorwiegend CDU-Abhänger, die mich abwiesen und sogar beleidigten. Rote ....... und so.

Das "Feindbild" hüben wie drüben (SPD - CDU) war damals viel deutlicher ausgeprägt als heute. Insbesonders zu Wahlkampfzeiten. Ich war da moderater eingestellt.

Und auf privater Ebene?

Nach meiner Ausbildung zur Großhandelskauffrau war ich dann im US-Depot in Germersheim beschäftigt. Hier war ich auch Mitglied in der ÖTV (heute VERDI).

Familienleben stand im Vordergrund. Ich brachte  2 Söhne und 1 Tochter zur Welt. Mittlerweile habe ich auch 3 Enkel. Auf meine Kinder und Enkel bin ich sehr stolz.

Wie war deine Parteilaufbahn und welche Ehrenämter hattest du inne?

Schon 1976, ein Jahr nach meinerm Eintritt in die SPD wurde ich zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Der 1. Vorsitzende war damals Richard Möser, mit dem ich sehr gut zusammen arbeitete, der mir viel mitgab.

1981 folgte ich ihm als 1. Vorsitzende. In diesem Amt war ich bis 1990.

Schon 1979 wurde ich in den VG-Rat gewählt und 1984 auch in den Ortsgemeinderat. Hier war ich dann auch Fraktionsvorsitzende.

1989 bis 1994 bekleidete ich das Amt des 1. Ortsbeigeordneten und war zuständig für die Bereiche: Jugend, Kindergarten, Spielplätze, Sozialer Wohnungsbereich.

Von 1985 an war ich auch Schöffe beim Landgericht in Landau im Jugend- und Berufungsgericht. Dazu kam noch das Egagement für die AWO. Ich half bei der Organisation von Altennachmittagen und Jugendtreffs.

1999 erfolgte ein gewisser Wiedereinstieg in die Politik durch die Wahl in den Ausschuß für Soziales, sowohl auf Orts-, wie auch Verbandsgemeindeebene.

2001 nominierte mich die SPD als Kandidatin für die OB-Wahl in Rülzheim. Gegenkandidat war damals Karl Schwindhammer von der CDU, der dann mit knapp 55 % der Stimmen gewann.

Wer waren damals deine Mitstreiter, was kannst du über die sagen?

Ich nenne da, wie schon zuvor, den Richard Möser, der mir einiges politisch vermittelte. Quasi mein Ziehvater. Er war es auch, der mich zur Kandidatur für den OV-Vorsitz überredete.

Weiter hat mich insbesondere der Alfred Stephan beeindruckt. Einer, auf den immer Verlass war, der einfach da war, wenn man ihn brauchte. Er half, wo er nur konnte und war sich für nichts zu schade.

Oder auch Bernhard Bauer -  durch und durch SPD`ler. Einer der alten Garde. Mit "Feuer im Blut", wenn`es gegen den politischen Gegner ging. Ich war da kompromisbereiter.

Und dann will ich auch noch den Ernst Hohengarten und den Willi Amberger nennen. Beides überzeugte SPD`ler und immer bereit sich auf allen Feldern der politischen Arbeit einzubringen.

Was meinst du zur heutigen Situation der SPD?

Es gibt aus meiner Sicht kaum noch Unterschiede zwischen SPD und CDU. Die von mir geschilderten "Feindbilder" haben sich wohl auch durch die beiden Phasen der Koalitionsregierungen stark abgeschwächt. Ich denke, die SPD hat dadurch an sozialem Profil verloren. Diese Felder wieder auszufüllen, wird sehr schwer. Die Einführung des Mindestlohnes und der Rente mit 63 auf Initiative der SPD sind erste Schritte, aber da muss noch mehr kommen.

Danke Helga für dein Engagement in der SPD und deine interessanten Ausführungen in unserem Interview.

 

 

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